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Wassermanagement
Anpassung an den Klimawandel
Regionaler Schwerpunkt
China
Laufzeit
01.08.2018 - 31.01.2022
Fördervolumen
1.761.913 €
Förderkennzeichen
02WCL1459A-I
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Kontakt

Koordinator: Leibniz Universität Hannover – Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik

Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Köster

Adresse: Welfengarten 1, 30167 Hannover

Tel@tel

E-Mail: koester@isah.uni-hannover.de

 

Projektpartnern in Deutschland

  • Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH, Berlin
  • DAHLEM Beratende Ingenieure GmbH & Co. Wasserwirtschaft KG, Essen
  • Steinhardt GmbH Wassertechnik, Taunusstein
  • NIVUS GmbH, Eppingen
  • MARTIN Systems GmbH, Berlin
  • AKUT Umweltschutz Ingenieure Burkard und Partner, Berlin
  • BPI Hannover - Verworn Beratende Ingenieure, Hannover

 

Projektpartner in China

  • Tsinghua University, Peking (China)
  • Harbin Institute of Technology, Shenzhen (China)
KEYS

Deutsche Beiträge zur Umsetzung des Schwammstadt-Konzeptes in China

Mit Ziel einer nachhaltigen urbanen Wasserwirtschaft trägt das deutsch-chinesische Verbundvorhaben KEYS mit spezifischen Innovationen zur Umsetzung des Schwammstadt-Konzepts in China bei. Konkret entwickelt KEYS innovative Technologien und implementiert diese vorrangig in der „Schwammstadt“ Peking. Die Maßnahmen werden durch ein deutsch-chinesisches Team von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen begleitet, evaluiert und in übertragbare Konzepte integriert.

Weiterentwicklung des Schwammstadt-Konzepts

In China ist das Konzept der Schwammstadt mittlerweile eine zentrale Größe bei der Stadtentwicklung. Konzertiert entsteht eine grüne und blaue Infrastruktur auf städtischen Oberflächen, die zukünftig erhebliche Vorteile in Bezug auf den Umgang mit Regenwasser bringen soll. Wesentlicher Auslöser für die in China landesweit gültigen Vorgaben zur Umsetzung des Schwammstadt-Konzeptes waren wiederkehrende oder sogar in der Intensität zunehmende urbane Sturzfluten, die erhebliche Schäden an städtischen Infrastrukturen verursachten und zu zahlreichen Todesopfern führten. Aber auch weitergehende Überlegungen zur Speicherung und Nutzung des Regenwassers sind zentrale Elemente des Schwammstadt-Konzeptes.

Im Jahr 2016 wurde Peking als Pilot-Schwammstadt nominiert. Die zugehörigen Pilotmaßnahmen werden derzeitig im Pekinger Stadtteil Tongzhou umgesetzt, in den auch kürzlich die Stadtregierung von Peking umgezogen ist. Die Schwammstadt-Maßnahmen werden wissenschaftlich durch das Mega-Water-Project Tongzhou begleitet. Das Verbundprojekt KEYS ist die Schnittstelle für deutsche Beiträge zum laufenden Mega Water Project, das 2020 abgeschlossen werden wird.

Zielsetzung von KEYS ist es, eine bedarfsgerechte Hilfestellung bei der konkreten Umsetzung des Schwammstadt-Konzepts zu leisten und in den Kontext einer nachhaltigen urbanen Wasserwirtschaft einzubetten. Das Projekt adressiert dabei nicht nur verschiedene Schwammstadtelemente und die Komposition von Schwammstadtgebieten, sondern konzentriert sich zusätzlich auf bisher weniger beachtete Fragestellungen. Dazu zählen beispielsweise stoffliche und hygienische Fragen nach dem Verschmutzungsgrad der Niederschläge in Schwammstädten oder nach den Behandlungserfordernissen vor einer Speicherung und Nutzung des Wassers.

Exkursion „Emscherumbau“ im Rahmen des KEYS-Workshops im Mai 2019 in Deutschland. © DAHLEM
Exkursion „Emscherumbau“ im Rahmen des KEYS-Workshops im Mai 2019 in Deutschland. © Holger Ackermann, DAHLEM

Implementierung von Demonstrationsprojekten

Im KEYS-Verbundprojekt arbeiten zwei Forschungseinrichtungen und sechs Wirtschaftsunternehmen eng mit den chinesischen Partnern in Peking und Shenzhen zusammen. Schwerpunkt des Projekts ist die Umsetzung mehrerer Demonstrationen, die vorrangig in Peking aber auch in Shenzhen implementiert werden und die deutschen Innovationsbeiträge sichtbar werden lassen. Konkret handelt es sich um angepasste Retentionsbodenfiltertechnologien, die Nutzung mobiler Messeinheiten zur erweiterten Datenerfassung in urbanen Einzugsgebieten, die Weiterentwicklung einzelner Schwammstadtelemente sowie umfassende Ansätze u. a. zur Kläranlagenmodellierung sowie der Modellierung von Maßnahmen zum integrierten Regenwassermanagement. Aber auch der Anschluss der Schwammstadtgebiete an die bestehende unterirdische Entwässerungsinfrastruktur sowie der Einbezug resultierender stofflicher Auswirkungen auf Kläranlagen werden gemeinsam mit den chinesischen Verantwortlichen umfassend untersucht.

Flankiert werden die KEYS-Demonstrationen durch drei Forschungs-Arbeitspakete, welche praxisnah die Vorbereitung und Begleitung der Demonstrationen wissenschaftlich und technisch unterstützen. Diese decken die Schwerpunktsetzungen intelligente Schwammstadt-Konzepte, nachhaltige Wasserwirtschaft im städtischen Einzugsgebiet sowie umweltfreundliche Abwasseraufbereitung ab. Themenbezogen werden die fachlichen Grundlagen gelegt, Daten erhoben, Planungen vorbereitet sowie nach der Implementierung der Maßnahmen die Inbetriebnahme sowie erste Betriebsphasen wissenschaftlich begleitet, bewertet und in übergeordnete Konzepte übertragen.

Technologietransfer und neue Impulse für die Stadtentwicklung

Durch die starke Anbindung an laufende chinesische Projekte und Entwicklungsziele sowie die enge Zusammenarbeit der deutschen und chinesischen Projektpartner steht KEYS für einen gezielten und von chinesischer Seite gefragten Technologietransfer. Die in China initiierten Veränderungen bei der zukünftigen Stadtentwicklung sind eine sehr gute Möglichkeit, deutsche Innovationen vor Ort vorzustellen und einzuführen. Die in China gemachten Erfahrungen werden aber auch von großem Wert für die Stadtplanung und -entwicklung in Deutschland sein, um eine angepasste und zukunftsweisende wassersensitive Stadtentwicklung voranzubringen.

Schwammstadt-Quartier in Tongzhou, Peking in 2018. © ISAH
Schwammstadt-Quartier in Tongzhou, Peking in 2018. © Nina Manig, ISAH